Seit dem 22. Mai ist die neue Jobsuche auf Google jetzt auch in Deutschland öffentlich. In den USA wird bereits seit 2017 mit „Google for Jobs“ nach offenen Stellen gesucht.

In Zeiten, in denen Unternehmenswachstum häufig durch Fachkräftemangel eingebremst wird, ist es für ein erfolgreiches Recruiting unverzichtbar, neue Trends schneller aufzugreifen als der Wettbewerb. Mit der Google Jobsuche eröffnet sich ein neuer, bedeutender Kanal, um Jobangebote zu kommunizieren und ohne Umwege über kostenintensive Jobportale direkt an Jobsuchende auf Google zu richten.

In den USA beginnen seit der Etablierung von „Google for Jobs“ 80% der Jobsuchen auf Google. Eine vergleichbare Bedeutung von Google für Jobsuchende ist auch in Deutschland zu erwarten, wo derzeit immerhin jede zweite Jobsuche auf Google beginnt.

Was ist die Google Jobsuche und warum ist sie wichtig für mein Recruiting?

Die Google Jobsuche setzt Googles Strategie konsequent fort, Nutzer möglichst über den Suchvorgang hinaus an die eigenen Produkte zu binden. Bei der Suche nach einem Unternehmen werden bereits seit einiger Zeit Kerninformationen wie Kontaktdaten und Öffnungszeiten in dem sogenannten Knowledge Graph rechts neben den Suchergebnissen angezeigt. Für die Kontaktaufnahme ist ein Klick auf die eigentliche Unternehmensseite nicht mehr zwingend notwendig.

Die Suche nach „Wetter“ führt zu der Ausspielung der aktuellen, lokalen Wetterdaten direkt oberhalb der Suchergebnisse. Ein spezieller Wetterdienst muss hierfür nicht mehr bemüht werden.

Eine Suche nach „Flug Glasgow“ sorgt für die Einbindung einer Box mit Flugangeboten zwischen den bezahlten Google Ads Anzeigen und den organischen Suchergebnissen. Über einen Link kann die detaillierte Google Flugsuche mit weiteren Angeboten aufgerufen werden. Die Konsequenz: Die Nutzer bleiben entweder auf der Suchmaschine oder klicken auf eine der kostenpflichtigen Anzeigen im oberen Bildschirmbereich, die für einen Großteil der Unternehmensgewinne von Google verantwortlich sind.
 


Die Google Jobsuche reiht sich nahtlos in diese Strategie ein. Bei einer Suchanfrage, die auf eine Jobsuche schließen lässt, wird eine blaue Box mit Jobangeboten oberhalb der organischen Suchergebnisse angezeigt.

Der SEO-Tool Anbieter Sistrix hat errechnet, dass die „Universal Search Box“ für Jobs in 92,9 Prozent aller Einblendungen auf der ersten Position angezeigt wird und zudem hierfür ein organisches Suchergebnis auf die zweite Seite verdrängt. Die etablierten Anbieter von Stellenanzeigen wie indeed oder stepstone haben das Nachsehen und verlieren auf Google an Sichtbarkeit, es sei denn, sie investieren in Google Ads.

https://www.sistrix.de/news/google-jobs-in-deutschland-marktfuehrer-ueber-nacht/

Die Anzeige der Google Jobsuche enthält i.d.R. die drei aus Googles Sicht passendsten Jobangebote. Unterhalb der direkten Jobtreffer werden weitere Stellenangebote in Aussicht gestellt. Durch Klick eines der drei hervorgehoben Jobangebote bzw. auf den Link mit weiteren Stellenangeboten wird die eigentliche Google Jobsuche aufgerufen. Die Angebote der klassischen Jobportale sind damit zunächst „außer Sicht“. Jobsuchende werden in den meisten Fällen ihre Recherche direkt auf der Google Jobsuche fortsetzen, zumal die Aufbereitung der Jobangebote mit der „Machine Learning“ Technik von Google sehr exakte Ergebnisse verspricht.

Was muss ich tun, damit meine Jobangebote auf Google Jobs erscheinen?

Für die initiale Befüllung des Jobindexes arbeitet Google mit einigen Stellenportalen zusammen. In Deutschland sind dies von den großen Stellenportalen aktuell LinkedIn, Xing, Stellenanzeigen.de, Monster, yourfirm oder meinestadt.de. Anzeigen, die dort geschaltet sind, werden anhand der Google Formate aufbereitet und in der Jobsuche ausgespielt. Stepstone und Indeed verweigern noch die Nutzung der Stellenangebote in der Google Jobsuche. Unterhalb der Suchtreffer macht Google kenntlich, woher die angezeigte Information stammt. Über einen „Jetzt bewerben“-Button gelangt der Nutzer auf die jeweilige Quellseite.

Dennoch sollte jedes Unternehmen versuchen, die eigenen Jobangebote ohne den Umweg über Stellenbörsen in die Google Jobsuche zu bringen. Die Vorteile sprechen für sich selbst:

  • Unternehmen haben im organischen Ranking wenig Chancen neben den etablierten Stellenportalen wahrgenommen zu werden. Bei einer erfolgreichen Platzierung in der Anzeigebox der Jobsuche erzielt ein Jobangebot maximale Sichtbarkeit.
  • Einträge direkt von Unternehmenswebsites werden von Google bevorzugt angezeigt
  • Der Button „Jetzt bewerben“ oberhalb der Anzeige führt die Interessenten direkt auf ihre Website. Dort müssen keine Anzeigenformate eingehalten werden und können Bewerber z.B. mit eigenen Career-Bereichen vom Unternehmen überzeugt werden.
  • Das Budget für Stellenanzeigen wird eingespart bzw. kann in eine überzeugende Career-Microsite investiert werden
  • Stellenanzeigen werden voraussichtlich an Reichweite verlieren
  • Sie legen selbst fest, welche Inhalte in der Google Jobsuche angezeigt werden

Aufbereitung der Jobangebote für Google Jobs

Google nutzt für die Indexierung der Jobangebote HTML-Auszeichnungen nach schema.org Vorgaben. https://schema.org/JobPosting

Hierdurch werden die Inhalte der Job-Webseite mit Markups wie Titel, Beschreibung, Name des Unternehmens, Einsatzort, Veröffentlichungsdatum sowie Gehalt gekennzeichnet und strukturiert.

Beim Crawl der Website erkennt der Google Bot aufgrund der schema.org Auszeichnungen den Inhalt als Jobangebot und zeigt ihn im Rahmen der Jobsuche an.

Übrigens sorgen schema.org Markups für „LocalBusiness“ schon seit längerer Zeit dafür, dass lokale Anbieter auf Google besser dargestellt werden. Markups für „Products“ fügen dem Suchtreffer beispielsweise Preis- oder Bewertungsinformationen hinzu.

Nutzen Sie die Chance, Ihre Jobangebote direkt auf Google zu präsentieren. Wir unterstützen Sie bei der Einführung des schema.org Markups für Ihre Website.